Tiago Apolonia: Sensationssieger der Austrian Open

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Tiago Apolonia: Sensationssieger der Austrian Open

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Tiago Apolonia: Sensationssieger der Austrian Open

Die am Sonntag in Wels zu Ende gegangenen LIEBHERR Austrian Open 2010 endeten mit einer Sensation. Nicht Topfavorit Timo Boll, sondern der portugiesische Außenseiter Tiago Apolonia holte sich den 16.000 Dollar Siegerscheck sowie den ersten Pro Tour Titel seiner Karriere überhaupt. Boll war als großer Turnierfavorit nach Wels angereist, hatte er doch bei seinen drei bisherigen Teilnahmen (2002, 2004, 2008) stets den Titel gewonnen und fehlte auch die gesamte chinesische Elite. Apolonias beste Ergebnisse auf der Pro Tour waren bis dato drei Achtelfinalteilnahmen, Boll hatte schon beachtliche 18 Titel in seiner Karriere gewonnen. Den Zuschauern in der Halle sowie auf ORF Sport Plus, das an drei Turniertagen insgesamt über 17 Stunden Livebilder nach Hause lieferte, wurde ein hochklassiges Finalspiel geboten. Boll führte bereits mit 3-1 Sätzen und alles deutete auf seinen 19. Pro Tour Titel hin, doch der junge Portugiese bewies Kämpferqualitäten und Nervenstärke und setzte sich mit 11-6 im Entscheidungssatz schließlich doch noch durch.

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Sieg! Tiago Apolonia freut sich über seinen ersten Pro Tour Titel.

Die Damenkonkurrenz war fest in chinesischer Hand. Guo Yue behielt im Endspiel gegen die Jugendweltmeisterin des Vorjahres, Wu Yang, mit 4-2 die Oberhand. Im Halbfinale hatte sie in der Neuauflage des WM-Finals von 2007, Li Xiaoxia, mit 4-2 besiegt. Mit eben dieser holte sie auch den Titel im Damen Doppel.

Das Herren-Doppel ging etwas überraschend an die Hong Kong-chinesische Paarung Jiang Tianyi/Tang Peng, nachdem die Topfavoriten Gao Ning/Yang Zi oder Kenta Matsudaira/Koki Niwa bereits frühzeitig ausschieden. Im Finale bezwangen sie die südkoreanische Paarung Ryu Seung Min/Jeong Sang Eun, die auf ihrem Weg dorthin im Viertelfinale unteranderem die österreichische Paarung Stefan Fegerl/Feng Xiaoquan besiegte.

Aus österreichischer Sicht gab es Licht und Schatten in Wels. Organisatorisch war es eine durchwegs gelungene Veranstaltung mit einem Rekordnennergebnis von rund 400 Teilnehmern. Auch die Zuschauerresonanz vor Ort war nicht schlecht, wobei man sich seitens der Veranstalter doch mehr erhofft hatte. Sportlich gesehen konnte sich vor allem die junge Garde mit Daniel Habesohn und Stefan Fegerl erneut sehr stark präsentieren. Beide schafften wie bereits in der Vorwoche bei den Ungarn Open erneut den Aufstieg aus der Qualifikation in den Hauptraster und verloren dort erst nach gutem Spiel gegen Legout (Stefan Fegerl führte zwischenzweitlich mit 3-1) und Yoon Jae Young (Daniel Habesohn unterlag mit 2-4). Von der alten Garde schaffte Chen Weixing den Sprung ins Viertelfinale, wo er aber dem späteren Sieger Apolonia zum Sieg gratulieren musste. Werner Schlager scheiterte etwas überraschend mit 3-4 schon in Runde 2 am Ukrainer Yaroslav Zhmudenko. Bei den Damen musste Lokalmatadorin Liu Jia, auf der große Hoffnungen seitens des oberösterrichischen Veranstalters ruhten, sogar schon in der ersten Hauptrunde die Segel streichen. Sie erlegte sich selbst zu viel Druck auf, wollte sie doch unbedingt beim Heimturnier bis ins Halbfinale kommen. Li Qiangbing verlor in der zweiten Runde gegen Singapurs Sun Bei Bei.

Eine weitere erfreuliche Nachricht gab es am Rande der Austrian Open ebenfalls: Robert Gardos wurde am letzten Mittwoch Vater eines Sohnes.
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