Team-WM 2010: Gold an China und Singapur

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Team-WM 2010: Gold an China und Singapur

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Team-WM 2010: Gold an China und Singapur

Mit einer faustdicken Überraschung endeten die Team-Weltmeisterschaften 2010 am vergangenen Sonntag in Russlands Hauptstadt Moskau: Die chinesischen Damen, die als haushohe Favoritinnen gehandelt wurden, mussten sich völlig überraschend den groß aufspielenden Damen aus Singapur geschlagen geben. Der Matchwinner in dieser Partie war Feng Tianwei, die mit zwei Siegen den Grundstein für den Überraschungserfolg legte. Wang Yue Gu, ihrerseits dieses Jahr beim österreichischen Championsleague Klub Linz Froschberg im Einsatz, sorgte mit ihrem Sieg über die Weltranglistenerste Liu Shiwen für den dritten Punkt. Spannender und dramatischer hätte die Begegnung wohl nicht verlaufen können. Es war großes Kino, das den Zuschauern im Moskauer Olympicstadion geboten wurde. Um 16.15 Uhr Ortszeit war die Sensation schließlich perfekt. Feng Tianwei verwertete ihren Matchball zum 11-7 bzw. 3-2 gegen Liu Shiwen und ließ sich auf den Boden fallen. Es war geschafft, China erst zum zweiten Mal seit den Weltmeisterschaften 1975 nicht Mannschaftsweltmeister bei den Damen. Für Singapur war es der erste Sieg seit langem über den Rivalen China, denn seit 1996 hatte in den 14 Begegnungen stets China gewonnen.

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Singapur schaffte die Sensation und entthronte Chinas Damen

Die große Überraschung blieb in der Herren-Konkurrenz aus. Favorit China hielt dem Druck stand und entschied das Finale mit 3-1 gegen Deutschland für sich. Doch dieses verlief nicht, wie von einigen Seiten befürchtet, sehr einseitig, sondern konnte von den Deutschen über weite Strecken sehr offen gestaltet werden. Ausnahmespieler Timo Boll brachte seine Mannschaft nach 0-2 Satzrückstand gegen den Weltranglistenersten Ma Long in einer fantastischen Partie doch noch in Führung. Ovtcharov war gegen Olympiasieger Ma Lin zwar chancenlos, doch Christian Süß hatte an Position drei gegen Zhang Jike gute Möglichkeiten (1-0, 7-3), die Deutschen mit 2-1 in Führung zu bringen. Zhang Jike, der im Lauf der Partie seine Nervosität ablegen konnte, besorgte mit einem 3-1 Sieg dem Reich der Mitte aber noch die erhoffte Führung. Nun lag es an Ma Lin, dem Olympiasieger von 2008, der von Headcoach Liu Guoliang das Vertrauen geschenkt bekommen hatte an Position 1 zu spielen, gegen Timo Boll den Schlusspunkt zu setzen. Immer wieder punktete Ma mit guten Servicevariationen und anschließender Vorhand, um sich nach verlorenem ersten Satz (nach 10-5 Führung) mit 3-1 gegen Boll durchzusetzen. Ma Lin, Ma Long, Zhang Jike, Wang Hao und Xu Xin hatten es somit geschafft und die Erwartungen erfüllt. Für die chinesischen Damen erscheint die Silbermedaille allerdings als sportliches Desaster.

Österreichs Herren 10., Damen auf Platz 24
Für Österreich verliefen die Weltmeisterschaften eher durchwachsen. Die Herren schafften ihre Vorrunde als Gruppendritter (Siege gegen Weißrussland, Nordkorea, Singapur), mussten sich aber im Achtelfinale gegen Japan mit 0-3 knapp geschlagen geben. Nichtsdestotrotz belegten die Herren am Ende den 10. Platz, konnten damit allerdings den 9. Platz von Guangzhou 2008 nicht toppen. Chancenlos waren hingegen Österreichs Damen, die nach der verletzungsbedingten Absage von Liu Jia in der höchsten Kategorie nichts zu bestellen hatten. Li Qiangbing, Martina Petzner und Sarah Kainz beendeten die WM auf dem 24. Platz.

Im Rahmen der Team-Weltmeisterschaften wurde die Individual-WM 2013 an Frankreich vergeben. Paris, jener Ort, an den die österreichsiche Tischtennisszene stets gute Erinnerungen haben wird, wird nach 2003 genau zehn Jahre später damit erneut Austragungsort der WM sein. Ob allerdings Werner Schlager dann noch dabei sein wird?
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