TISCHTENNIS in Corona Zeiten

_lümmmel

Re: TISCHTENNIS in Corona Zeiten

Beitrag von _lümmmel »

Oliver hat geschrieben: So 25. Apr 2021, 08:58
Markus G. hat geschrieben: So 25. Apr 2021, 08:44 Die Frage lautet nun, haben wir Tischtennisspieler eine solche Interessensvertretung? Wenn Bundesligen oder Nachwuchsspitzenspieler bereits spielen dürfen? Ja oder Nein?
da hab ich mich missverständlich ausgedrückt - der Spitzensport wurde ja bereits berücksichtigt, während viele andere (auch der Hopbbybetrieb) durch den Rost fallen (vollkommen unabhängig vom Vorhandensein von Hygienekonzepten etc)

also nein, Tischtennis bzw. der gesamte Indoor-Sport hat keine solche Vertretung
Ich gebe dir zu 100% Recht. Wenn man sich die handelenden Personen in den verschiedenen Landesverbänden ansieht, dann verwundert dies auch nicht wirklich, wobei der OÖ-Landesverband sicher noch am umtriebigsten ist.
bigboss_21
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Re: TISCHTENNIS in Corona Zeiten

Beitrag von bigboss_21 »

Leider schreien meistens die am Lautesten, die noch nie eine Entscheidung (meist wohl berechtigt) treffen durften.
Ob eine Entscheidung richtig oder falsch war , muss immer aus der Sicht des Zeitpunkts der Entscheidungsfindung getroffen werden. Und die "Gescheiterln" müssen zum Zeitpunkt der Entscheidung ihre Meinung kund tun. Heute zu behaupten, es war falsch vor x Jahren Wirecard Aktien zu kaufen, ist wohl leicht zu sagen, aber was sonst oder gar nicht kaufen ? So gesehen hat die Regierung fast alles richtig gemacht und den zwingenden Wissensgewinn im Laufe der Seuche auch umgesetzt. Dass viele Österreicher es nicht verstanden haben, dass es auf Kontaktreduzierung und Mobilitätseinschränkung ankommt, ist bedauerlich aber Tatsache. (Portugal hat es hier im 2.Anlauf besser gemacht.)
Nun zum TT: Dass der sportzuständige Vizekanzler zum Sport nur sehr beschränkten fachlichen Zugang hat, war seit dem ersten Interview (wo er Tennis mit einem Ball propagiert hat) ganz klar. Und dann ist man als "Fachmann" bei ca. 60 -70 Sportarten ganz klar immer Zweiter. 30 (!) Spitzenspieler dürfen trainieren - ja mit wem denn ? wo denn ? Das geht vielleicht bei Schach .... Regeln müssen klar sein, überprüfbar sein und kontrolliert werden. Punkt. Sonst kann man es gleich bleiben lassen. Dass Wiener (Spieler, Funktionäre, Schiedsrichter, Chauffeure, Betreuer) im Lockdown zur U21 ÖM fahren und dass das "korrekt" ist, bedarf schon mehr als juristischer Hexerei. TT wird nach der Seuche noch schneller an Bedeutung (Zahl der Aktiven) verlieren. Liegt aber stark auch an den eigenen Funktionären, die in der Seuche völlig (!) abgetaucht sind. Sie zu kritisieren ist Zeitverschwendung. Schade :( :( :(
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Re: TISCHTENNIS in Corona Zeiten

Beitrag von Oliver »

_lümmmel hat geschrieben: So 25. Apr 2021, 13:31 Ich gebe dir zu 100% Recht. Wenn man sich die handelenden Personen in den verschiedenen Landesverbänden ansieht, dann verwundert dies auch nicht wirklich, wobei der OÖ-Landesverband sicher noch am umtriebigsten ist.
was hätten sie tun sollen?
_lümmmel

Re: TISCHTENNIS in Corona Zeiten

Beitrag von _lümmmel »

Du meinst außer Passivität walten zu lassen? Das ist wohl nicht wirklich eine ernst gemeinte Frage, oder...?
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Re: TISCHTENNIS in Corona Zeiten

Beitrag von Oliver »

_lümmmel hat geschrieben: Di 27. Apr 2021, 16:36 Du meinst außer Passivität walten zu lassen? Das ist wohl nicht wirklich eine ernst gemeinte Frage, oder...?
doch
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Re: TISCHTENNIS in Corona Zeiten

Beitrag von _lümmmel »

Konstruktive Vorschläge für einen eingeschränkten Spielbetrieb wäre die Aufgabe gewesen- Konzepte haben viele Vereine den Verbänden vorgeschlgen. Zumindest den Versuch dazu hätte es seitens der Landesverbände geben müssen. Bis auf wenige Ausnahmen von dem ein oder anderen Verband in Richtung der BSO bzw. an den Sportminister hat es nicht gegeben....
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Re: TISCHTENNIS in Corona Zeiten

Beitrag von R.K. »

Am 19.5 soll ja wieder alles geöffnet werden. Endlich können alle beweisen wie gut Ihre Sicherheitskonzepte funktionieren. In der Vorarlberger Testregion war's ja scheinbar nicht so toll. :(

Mich würde es nicht wundern wenn nach der Osterruhe die Pfingstruhe kommt.
Markus G.
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Re: TISCHTENNIS in Corona Zeiten

Beitrag von Markus G. »

Zumindest hat es für die Bundesligavereine gut funktioniert. Auch meine Jungs haben gut trainiert. Und unsere Spiele konnten sowohl bei Damen als auch Herren alle stattfinden. Ebenso die nationalen Nachwuchsspitzenspieler. Und die Top 10 Turniere haben sehr gut funktioniert. Da waren sowohl der ÖTTV als auch die Landesverbände verantwortlich. Also ganz untätig war man auch nicht.
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Re: TISCHTENNIS in Corona Zeiten

Beitrag von _lümmmel »

R.K. hat geschrieben: Di 27. Apr 2021, 21:15 Am 19.5 soll ja wieder alles geöffnet werden. Endlich können alle beweisen wie gut Ihre Sicherheitskonzepte funktionieren. In der Vorarlberger Testregion war's ja scheinbar nicht so toll. :(

Mich würde es nicht wundern wenn nach der Osterruhe die Pfingstruhe kommt.
Achso, gibt es gesicherte Daten, dass es im Ländle zu einem Tischtenniscluster gekommen ist? Hätte ich nicht gehört oder gelesen...
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Re: TISCHTENNIS in Corona Zeiten

Beitrag von R.K. »

@_lümmel: Sei mir nicht böse aber - in der aktuellen Situation fällt der Amateur Tischtennis Bereich in die unterste Lader der Prioritätenliste.

Da geht's auch nicht darum ob der der Amateur Tischtennis Bereich eine Interessenvertretung in der Politik hat oder nicht. Tischtennis ist ganz einfach zu unwichtig. Wie viele andere Amateur Sportarten müssen wir uns halt gedulden. Ich bin nicht ganz sicher ob ich das richtig verstanden habe, aber am 19.5 soll der Amateursport mit Maske, Test und 20 qm/Person zugelassen werden. Wer soll das bitte kontrollieren
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Re: TISCHTENNIS in Corona Zeiten

Beitrag von _lümmmel »

R.K. hat geschrieben: Di 27. Apr 2021, 21:54 @_lümmel: Sei mir nicht böse aber - in der aktuellen Situation fällt der Amateur Tischtennis Bereich in die unterste Lader der Prioritätenliste.

Da geht's auch nicht darum ob der der Amateur Tischtennis Bereich eine Interessenvertretung in der Politik hat oder nicht. Tischtennis ist ganz einfach zu unwichtig. Wie viele andere Amateur Sportarten müssen wir uns halt gedulden. Ich bin nicht ganz sicher ob ich das richtig verstanden habe, aber am 19.5 soll der Amateursport mit Maske, Test und 20 qm/Person zugelassen werden. Wer soll das bitte kontrollieren
Ich bin dir nicht böse, aber wenn der Virus so gefährlich ist, dann müsste auch der gesamte Profisport abgedreht werden. denn der Virus unterscheidet nicht zwischen Profi oder Amateur....Die Sicherheitskonzepte sollten im Sport entweder für alle gelten oder eben nicht...
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Re: TISCHTENNIS in Corona Zeiten

Beitrag von Noppenphobiker »

_lümmmel hat geschrieben: Di 27. Apr 2021, 22:29
R.K. hat geschrieben: Di 27. Apr 2021, 21:54 @_lümmel: Sei mir nicht böse aber - in der aktuellen Situation fällt der Amateur Tischtennis Bereich in die unterste Lader der Prioritätenliste.

Da geht's auch nicht darum ob der der Amateur Tischtennis Bereich eine Interessenvertretung in der Politik hat oder nicht. Tischtennis ist ganz einfach zu unwichtig. Wie viele andere Amateur Sportarten müssen wir uns halt gedulden. Ich bin nicht ganz sicher ob ich das richtig verstanden habe, aber am 19.5 soll der Amateursport mit Maske, Test und 20 qm/Person zugelassen werden. Wer soll das bitte kontrollieren
Ich bin dir nicht böse, aber wenn der Virus so gefährlich ist, dann müsste auch der gesamte Profisport abgedreht werden. denn der Virus unterscheidet nicht zwischen Profi oder Amateur....Die Sicherheitskonzepte sollten im Sport entweder für alle gelten oder eben nicht...
Nach über einem Jahr Corona habe ich durch Erfahrung folgendes über das Virus gelernt:
Es wird ab 22:00 Uhr aktiver und gefährlicher besonders in der Gastronomie, Corona ist das erste Virus das mutiert (hat es noch nie gegeben :-)) ) und am wenigsten gefährdet ist man in den Öffis weil dem Virus graust wenn es hineinschaut. (Insbesondere in der U6) und die schlimmste Eigenschaft ist, dass es sich nur auf die Breitensportler stürzt, da die ja den Leistungssport durch ihre Beiträge unterstützen und auch keine Lobby haben.
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Re: TISCHTENNIS in Corona Zeiten

Beitrag von R.K. »

Also wenn man in Europa vom Profi Sport spricht, so ist in erster Line vom Fußball die Rede. Champions-League, Euro-League, Nations-League, Euro-2021, WM-Quali und die diversen nationalen Ligen. Die restlichen Profi Sportarten sind quasi Anhängsel an die 2020 getroffene Entscheidung den Profi Fußball weiterlaufen zu lassen. Da der Profi Sport (wegen gerichtlich einklagbaren Gleichheitsregeln) immer im Ganzen zu sehen ist, gelten für Handball, Basketball, Tischtennis, Volleyball usw. eben die gleichen Regeln. Leere Hallen u. Stadien, regelmäßiges Testen, Sperre nach Erkrankung …
Zu bedenken wäre auch noch, hätte man den Profi Sport per Gesetz verboten, würden wohl auch staatliche Ersatzzahlungen für Vereine und Spieler fällig werden. Ich möchte mir nicht vorstellen wie Kompensationen für Real Madrid, Barcelona, Bayern München …… bzw. ein Verdienstentgang für Messi & Co aussieht. Eventuell, stempeln mit Ronaldo und Ibrahimovic beim AMS :)

Wie gut die Sicherheitskonzepte im Amateur/Hobby Bereich sind werden wir ja nach dem 19.5 sehen, wenn tausende Hobby/Amateur Vereine die Hallen wieder öffnen. Das betrifft ja den gesamten Idoor Bereich. Ich habe viele Jahre in NÖ gespielt, der Turnsaal war da immer gut gebucht. Tischtennis war aber die einzige Sportart die vereinsmäßig aufgestellt war, der Rest waren Hobby Turner, Fußballer, Handballer, Basketballer ….

Ich denke das kann man vergessen. Die meisten Vereine/Gruppen haben wahrscheinlich gar kein brauchbares Konzept (außer die Absicht "sich nicht anzustecken") und bei den restlichen stellt sich (wie die Erfahrung zeigt) die Frage, wie lange sich die Mitglieder daran halten
Markus G.
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Re: TISCHTENNIS in Corona Zeiten

Beitrag von Markus G. »

Ich muss ehrlich sagen, ich finde dieses Schritt weise öffnen wie es gerade praktiziert wird, also zuerst waren die Bundesligaspieler, danach die Nachwuchsspitzenspieler, nun jene Nachwuchsspieler, die ÖM spielen aus Sicht eines Vereinsleiters schon angenehmer als würden auf einmal alle auf einmal spielen können. So kann man die Konzepte adaptieren. Jede Halle hat ihre Eigenheiten. Bis jetzt funktioniert es bei uns sehr gut. Wobei ich noch keine Regel speziell für Tischtennis ab 19.Mai gefunden habe. Diese 20 Quadratmeter sind für eine oder für zwei Personen? Bei letzteres ist es durchaus einfach umzusetzen, weil dies in etwa eine Spielbox ist. Bei einer Person sieht dies doch anders aus. Habt ihr da Informationen?
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Re: TISCHTENNIS in Corona Zeiten

Beitrag von _lümmmel »

Markus G. hat geschrieben: Mi 28. Apr 2021, 10:41 Ich muss ehrlich sagen, ich finde dieses Schritt weise öffnen wie es gerade praktiziert wird, also zuerst waren die Bundesligaspieler, danach die Nachwuchsspitzenspieler, nun jene Nachwuchsspieler, die ÖM spielen aus Sicht eines Vereinsleiters schon angenehmer als würden auf einmal alle auf einmal spielen können. So kann man die Konzepte adaptieren. Jede Halle hat ihre Eigenheiten. Bis jetzt funktioniert es bei uns sehr gut. Wobei ich noch keine Regel speziell für Tischtennis ab 19.Mai gefunden habe. Diese 20 Quadratmeter sind für eine oder für zwei Personen? Bei letzteres ist es durchaus einfach umzusetzen, weil dies in etwa eine Spielbox ist. Bei einer Person sieht dies doch anders aus. Habt ihr da Informationen?
Ich muss ehrlich sagen, dass dieses System zutiefst unfair und gegen das Gleichbehandlungsgesetz verstößt: Wenn die Sorge der EntscheidungsträgerInnen um die Bevölkerung ob dem Virus ehrlich gemeint wäre, dann müsste rigoros geschlossen werden- und zwar ohne Ausnahmen. Es ist nicht einzusehen, warum ein Pseudoprofi, der vom Tischtennis nicht leben kann, trainieren und Meisterschaft spielen darf, während der Amateursportler all dies nicht darf. Das gleiche gilt für den Nachwuchs: Wenn COVID wirklich so gefährlich ist, dann dürfte dieser den Tischtennissport auch nicht ausüben. Nur sehr wenige TischtennisspielerInnen können in Österreich vom Sport leben.

Der Virus differenziert nicht zwischen Bundesliga-, Nachwuchs- und AmateursportlerInnen. Dieser ist für alle Menschen gleich gefährlich oder ungefährlich. Zudem sei gesagt, dass der Profisport einen vernachlässigbaren Werbewert für die Wirtschaft hat. Also, warum muss die Bundesliga bzw. Nachwuchsbewerbe durchgepeitscht werden?

Abgesehen davon: Wenn "Bundesligaprofis" mit z.B.: 1900 Punkten spielen, dann müssten z.B.: "Landesligaamateure" mit 1900 Punkten gebenfalls spielen dürfen. Fraglich ist zudem, ob Damen in der Bundesliga mit z.B.: < 1900 Punkten wirklich als "Profis" zu bezeichnen sind. Spielerinnen mit auch nur z.B.: 1200 Punkten dürfen Tischtennis spielen und sind als Profis zu bezeichnen? Dann sind aber fast alle Profis :-) Prinzipiell sollten natürlich keine Ranglistenpunkte über eine Spielberechtigung entscheiden. Ich will damit nur die Definition von "ProfisportlerInnen" ad absurdum führen.

Egal ob Profi oder nicht: Ethisch-moralisch haben alle das gleiche Recht dazu, Tischtennis als Sport ausüben zu dürfen. Nur sieht die gelebte Moral anders aus!

Wenn sich die Sicherheitskonzepte in der Bundesliga und im Nachwuchs bewährt haben, dann sind selbige auch auf den Amateursport anzuwenden. Entweder Sport für alle oder niemanden. Wie immer sind manche gleicher als andere...
Heuchelei und Lobbyismus...wie überall!

@Markus: Die Untätigkeit der Vebände beziehe ich vornehmlich auf den Amateursport.
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Re: TISCHTENNIS in Corona Zeiten

Beitrag von _lümmmel »

R.K. hat geschrieben: Mi 28. Apr 2021, 09:43
Ich denke das kann man vergessen. Die meisten Vereine/Gruppen haben wahrscheinlich gar kein brauchbares Konzept (außer die Absicht "sich nicht anzustecken") und bei den restlichen stellt sich (wie die Erfahrung zeigt) die Frage, wie lange sich die Mitglieder daran halten
Alle sollten die Chance bekommen, die Sicherheitskonzepte zu präsentieren. Eine kategorische Ablehnung ist eine Vorverurteilung...Wenn man sich die unprofessionelle Einstellung von so manchen Profi zu Gemüte führt, dann könnte man diese Vorverurteilung auch auf den Profisport übertragen...
Markus G.
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Re: TISCHTENNIS in Corona Zeiten

Beitrag von Markus G. »

Man darf nicht vergessen. Wir hatten bereits einen Lockdown wo jedweder Vereins-Sport untersagt war. Ist gar nicht so lange her. Das wurde also bereits gemacht.
Wie geschrieben, ich finde ein schrittweises Öffnen deutlich besser als ein komplettes Öffnen. Was jemand als fair oder unfair erlebt, ist jedem selbst überlassen. Und wenn Du lümmel_, dass so erlebst, dann erlebst Du es so. Das werde ich Dir sicher nicht absprechen und noch weniger möchte ich Dir meine Sicht der Dinge aufzwingen. Es tut mir ehrlich für Dich leid, dass Du Dich als Mensch unfair behandelt fühlst. Ich weiß wie es ist wenn man etwas als unfair erlebt. Das ist ein sehr schlimmes Gefühl. Es gibt da für mich also kein richtig oder falsch sondern nur ein subjektives Empfinden. Mein subjektives Empfinden ist da deutlich anders. Das mag an meiner Tätigkeit liegen. Das mag auch an meinen persönlichen Prioritäten liegen. Das mag an meiner Einstellung liegen und auch an der Verantwortung liegen, die ich als Trainer, Betreuer und als Vereinsobmann tagtäglich trage. Ich versuche auch ganz bewusst immer das Positive aus einer Situation zu machen. So würde ich bezüglich der Kritik daran, dass Bundesliga und Spitzennachwuchsspieler weiter trainieren durften, entgegen halten, dass diese gleichzeitig auch die „Versuchskaninchen“ waren, auf Grund deren Erfahrungswerten profitiert in weiterer Folge der Amateursport. So war die Top 10 U15 die erste österreichweite Tischtennisnachwuchsveranstaltung. Man hat versucht eine Bubble zu bilden. Und es hat gut funktioniert. Auf Grund dieser Erfahrungswerte können nun auch Österreichische Meisterschaften abgehalten werden. All diese Erfahrungen hatten wir vor einem Jahr nicht. Man hat also sehr wohl von Seiten der Verbände versucht etwas zu machen und war nicht nur untätig und passiv. Aber natürlich braucht dies eine gewisse Vorlaufzeit. Natürlich muss man auch als Verband Risiken abwägen. Man hat schließlich eine Verantwortung. Und nichts wäre fataler wenn durch eine solche Meisterschaft ein Cluster verursacht worden wäre. Und auch wenn sich viele Amateursportler unfair behandelt fühlen, so gibt es auch eine Vielzahl an Amateursportlern, die schon deutlich früher auf Tischtennis verzichtet haben. Ich erinnere an den VÖB. Ich erinnere an den SGAW. Ich erinnere an die ASKÖ Mannschaftsmeisterschaft. Ich erinnere an Post SV. Ich erinnere an die Robert-Hanak TISCHTENNIS Meisterschaft. Da gäbe es noch einige Beispiele mehr, die nicht erst auf Grund des Lockdowns den Spielbetrieb eingestellt haben sondern auch schon vorher. Weil deren Mitglieder zum Teil die Corona-Risiken nicht mehr eingehen wollten. Weil Menschen infiziert wurden. Weil Menschen krank wurden. Weil Menschen leider auch gestorben sind. Ich habe im Verein Spieler und Eltern, die sich strikt gegen eine Teilnahme an einem Training ausgesprochen haben. Obwohl sie bzw. deren Kindern trainieren dürften. Das akzeptiere ich zu 100%. Genau so wie ich auch den Ärger oder die Trauer verstehe, dass man immer noch nicht spielen darf. Aber mit dem 19.Mai ist ein Training nun wieder offiziell für alle möglich und erlaubt. Von daher dauert die Zeit, die manche als unfair erleben, ja nicht mehr lange. Und eines ist ohnehin klar. Man kann es niemals allen recht machen. Und egal welche Entscheidungen getroffen werden, sie werden niemals alle glücklich machen. Das liegt in der Natur der Sache. Aber es ist ein Lichtschein am Ende des Tunnels. Durchhalten :notworthy:
_lümmmel

Re: TISCHTENNIS in Corona Zeiten

Beitrag von _lümmmel »

Lieber Markus,
vielleicht bist du einfach in der privilegierten ökonomischen Situation, dass du kein Geld verdienen musst...und andere Pprioritäten setzen kannst.
Aber gerade du lebst vom Traineramt...Nun, ich wäre gerne ein "Versuchskanninchen" gewesen.
Man kann gerne anderer Meinung sein. Unbestritten aber bleibt die ethisch-moarlische Komponente, wonach jeder Mensch das gleiche Anrecht auf eine Sportausübung. Daher ist eine Differenzierung zwischen Profi und Amateur irrelevant.
Entweder gelten für alle die gleichen Rechte oder es herrscht Willkür und Chaos..
Wie bereits geschrieben: Der Virus macht keinen Unterschied zwischen Profi, Nachwuchs und Amateur...
Wo bleibt dann die verantwortung gegenüber den Kinder und Jugendlichen, wenn der Virus wirklich so gefährlich ist.
Markus G.
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Re: TISCHTENNIS in Corona Zeiten

Beitrag von Markus G. »

:lol: Ich bin wie alle Tischtennistrainer halt reich :D Und ja die Verantwortung ist extrem hoch und dieser muss man sich auch bewusst sein. Absolut. Man hat Verantwortung sich selbst gegenüber. Seiner Familie und den Mitmenschen. Ich bin da eher vorsichtiger. Und der Satz „ Der Virus macht keinen Unterschied zwischen Profi, Nachwuchs und Amateur...“ stimmt, hat aber letztlich keine Bedeutung. Es geht um die Anzahl der Sportler in der Halle. Nicht um deren Spielstärke. Warum die Bundesligen und die Nachwuchsspitzenspieler hier bevorzugt werden, hat sicherlich mit der sportlichen Wertigkeit, mit der Vorbildwirkung, mit Sponsoren, mit Vereinsinteressen und einigen Gründen mehr zu tun. Das kann man natürlich hinterfragen und schlecht reden. Aus meiner Sicht ist es jedoch wie schon geschrieben und erklärt durchaus sinnvoll und stimmig diese Gruppe so es möglich und nicht gefährlich ist spielen zu lassen. Die damit erhaltenen Daten und Erfahrungen werden in weiterer Folge auch den Amateursport zu Gute kommen. Und Ja der Virus macht keinen Unterschied zwischen Bundesligaspieler und Hobbyspieler. Aber die Wahrscheinlichkeit einer Infektion würde wahrscheinlich bei der zweiten Gruppen auf Grund der Masse größer sein als bei der Ersten, da deutlich weniger und unter „Laborbedingungen“ gespielt wird.

Ich denke dass hier aber eine Diskussion nicht weiter zielführend ist. Deine Meinung ist legitim. Und Du hast sicherlich nicht unrecht, wie geschrieben, gibt es hier oft gar kein richtig oder falsch, sondern nur Einstellungen und Werte, die sich unterscheiden, aber ich teile sie nicht. Muss ich auch nicht ;) Und Du nicht die meine ;)

Nur betreffend meiner ökonomischen Vorraussetzungen da irrst Du Dich gewaltig. Ich bin nur insofern privilegiert, dass ich das Beste daraus mache, kein Problem habe den Gürtel enger zu schnallen und auf sehr vieles verzichten kann. Das möchte ich hier abschließend noch betonen. Und für diesen Verzicht brauche ich auch niemanden eine Schuld zu geben, zu jammern und zu raunzen. Denn uns allen geht es immer noch sehr viel besser als den meisten Menschen in anderen Ländern und Kontinenten. Und auch viel besser als unseren Urgroßeltern, Großeltern und auch Eltern, die Weltkriege, Zwischenkriegszeit, Nachkriegszeit und Nationalsozialismus zu überstehen hatten. Im Vergleich dazu sind wir alle privilegiert. Meine Meinung :)
_lümmmel

Re: TISCHTENNIS in Corona Zeiten

Beitrag von _lümmmel »

Die COVID-Krise würde ich niemals mit Weltkriegen vergleichen. Das wäre absurd und entspricht auch nicht meiner Argumentation. Welche Wertigkeit eine Bundesliga in diesen Zeiten hat- naja....:-) Und Sponsoren für eine 2. Bundesliga?
Freut mich, dass du das alles so gelassen sehen kannst- wunderbar. Für Leute, die über die Runden kommen müsssen, können mit deiner Priorisierung wenig anfangen. Die Lebensverläufe und Situationen der Menschen sind unterschieddlich, nicht vergleichbar.

Und es gibt auch in Österreich Menschen, die in Armut leben und sich vom Argument, dass es woanders noch schlimmer ist, nichts kaufen :-)

Aber wie auch immer: Ich denke, wir werden uns nicht gegenseitig überzeugen können :-)
Markus G.
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Re: TISCHTENNIS in Corona Zeiten

Beitrag von Markus G. »

In einer Diskussion geht es mir auch nicht darum den anderen „überzeugen“ zu müssen oder etwas zwingend als „richtig“ oder „falsch“ hinzustellen. Es geht darum seinen eigenen Horizont zu erweitern, neue Sichtweisen kennen zu lernen und über den eigenen Tellerrand zu blicken und vice versa dieses dem anderen auch zu ermöglichen. Leider trifft man manchmal in Diskussionen auf Menschen denen es einzig und alleine darum geht den anderen krampfhaft davon zu überzeugen das nur seine Sicht der Dinge die wahre und einzig heilsbringende ist und er es als seine Aufgabe ansieht den anderen zu missionieren. Das geht meistens schief. Endet in Ärger und Streit. Sehr schade. Und für beide Seiten vergebene Liebesmühe. Da man sich meistens im engen Freundeskreis mit jenen Menschen umgibt, die ähnlich denken wie man selbst, sollte man solche Gespräche und Diskussionen mit Menschen, die eine andere Herangehensweise und eine andere Sichtweise haben, als Chance sehen Neues kennen zu lernen, zu genießen und daran Freude haben. Sonst schmoren wir alle nur im eigenen Saft. Von daher habe ich diese „Kamingespräche“ hier mit Dir lieber @lümmel_ als durchaus anregend gefunden. Und mir ist Dein Anliegen und Deine Wertvorstellung in dieser Krise nun ein Stückchen klarer geworden. Danke!
_lümmmel

Re: TISCHTENNIS in Corona Zeiten

Beitrag von _lümmmel »

Ja, deinem Ansatz kann ich viel abgewinnen :-) Wichtig ist, dass das Kaminfeuer nie ausgeht :-)
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Re: TISCHTENNIS in Corona Zeiten

Beitrag von bigboss_21 »

Bei allem Ernst in diesen Zeiten, das Lachen kann man nicht verbieten.
Wenn die 2.TT-Bundesliga bei Herren und Damen(!) als Spitzensport :D bezeichnet wird, dann haben es Kabarettisten in Zukunft schwer.
Warum man z.B. den Profifußball nicht "abdrehen" könnte, erschließt sich mir als Nichtjurist nicht. Sind doch alles Dienstnehmer - also Kurzarbeit,Kündigung wie bei jedem "normalen" Hackler. (Auch bei Verträgen gibt es "höhere Gewalt")
Wenn man jetzt Olympia, die Fußball EM usw. um jeden Preis durchziehen will, kann man nur hoffen, dass das gut geht. Bei jeder Schweinepest wird vorsichtiger umgegangen ! Wer trägt die Verantwortung ? Dass das beste Konzept nicht 100 % hält, ist ja schon bestätigt. Aber es war und ist halt alles neu und die Egoisten kennen keine Grenzen. Urlaub, Party und dann Intensivstation und Tod.
Im Übrigen: Ich kenne einen normalen TT Spieler, der sich trotz höchster Vorsicht und Einhaltung der jeweils geltenden Regeln beim TT (höchstwahrscheinlich) angesteckt hat. Er hat es überlebt, seine Frau auch, sie war 4 Wochen im Spital.
G`sundheit und viel Glück !
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Re: TISCHTENNIS in Corona Zeiten

Beitrag von R.K. »

bigboss_21 hat geschrieben: Sa 1. Mai 2021, 22:31 Bei allem Ernst in diesen Zeiten, das Lachen kann man nicht verbieten.
Wenn die 2.TT-Bundesliga bei Herren und Damen(!) als Spitzensport :D bezeichnet wird, dann haben es Kabarettisten in Zukunft schwer.
Warum man z.B. den Profifußball nicht "abdrehen" könnte, erschließt sich mir als Nichtjurist nicht. Sind doch alles Dienstnehmer - also Kurzarbeit,Kündigung wie bei jedem "normalen" Hackler. (Auch bei Verträgen gibt es "höhere Gewalt")

G`sundheit und viel Glück !
In der Wirtschaft sind eigentlich nur Handel, Gastronomie, Hotellerie und div. Dienstleistungen geschlossen. Wenn man diesen Überlegungen folgen würde, müsste man auch die Bauwirtschaft, die Industrie, die Autowerkstätten, die Installateure usw. schließen. Die Ansteckungsgefahr am Arbeitsplatz ist ja nachweislich hoch. Das ist halt ein Kompromiss zwischen Gesundheit und Wirtschaft. Solange der Profisport eine Art geschlossene Gesellschaft bleibt, sollte er offen bleiben.

Warum die 2. Bundesliga in Österreich weiterläuft, müsste man beim ÖTTV erfragen. In Deutschland wurden bis auf die 1. Bundesliga bei Damen und Herren, alles geschlossen
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Re: TISCHTENNIS in Corona Zeiten

Beitrag von Harnikfan »

R.K. hat geschrieben: Mi 28. Apr 2021, 09:43 Also wenn man in Europa vom Profi Sport spricht, so ist in erster Line vom Fußball die Rede. Champions-League, Euro-League, Nations-League, Euro-2021, WM-Quali und die diversen nationalen Ligen. Die restlichen Profi Sportarten sind quasi Anhängsel an die 2020 getroffene Entscheidung den Profi Fußball weiterlaufen zu lassen. Da der Profi Sport (wegen gerichtlich einklagbaren Gleichheitsregeln) immer im Ganzen zu sehen ist, gelten für Handball, Basketball, Tischtennis, Volleyball usw. eben die gleichen Regeln. Leere Hallen u. Stadien, regelmäßiges Testen, Sperre nach Erkrankung …
Zu bedenken wäre auch noch, hätte man den Profi Sport per Gesetz verboten, würden wohl auch staatliche Ersatzzahlungen für Vereine und Spieler fällig werden. Ich möchte mir nicht vorstellen wie Kompensationen für Real Madrid, Barcelona, Bayern München …… bzw. ein Verdienstentgang für Messi & Co aussieht. Eventuell, stempeln mit Ronaldo und Ibrahimovic beim AMS :)

Wie gut die Sicherheitskonzepte im Amateur/Hobby Bereich sind werden wir ja nach dem 19.5 sehen, wenn tausende Hobby/Amateur Vereine die Hallen wieder öffnen. Das betrifft ja den gesamten Idoor Bereich. Ich habe viele Jahre in NÖ gespielt, der Turnsaal war da immer gut gebucht. Tischtennis war aber die einzige Sportart die vereinsmäßig aufgestellt war, der Rest waren Hobby Turner, Fußballer, Handballer, Basketballer ….

Ich denke das kann man vergessen. Die meisten Vereine/Gruppen haben wahrscheinlich gar kein brauchbares Konzept (außer die Absicht "sich nicht anzustecken") und bei den restlichen stellt sich (wie die Erfahrung zeigt) die Frage, wie lange sich die Mitglieder daran halten
Das stimmt halt leider nicht. Wenn es nach mir geht, müsste der komplette Sport während der Pandemie abgedreht sein. Aber in der Praxis dürfen "Spitzensportler" ihren Sport ausüben. Und wenn sie eine Lobby in der BSO oder Union oder sonst wo haben, dann dürfen sich sogar Amateursportler als "Spitzensportler" bezeichnen und den Sport ausüben.

Live miterlebt in der Sportart Padel. Da findet heute in Wien (Indoor!) sogar ein Turnier statt, das von David Alten und Christoph Krenn veranstaltet wird.

https://www.padeltennis.at/tournaments/265

Das Turnier richtet sich ausschließlich an Spitzensportler (laut Definition des Ministeriums), aber da mein Bruder einer davon ist (und ich weiß, wie weit er von einem Profi entfernt ist - trotz EM Teilnahme) weiß ich, wie lächerlich diese Ausnahmegenehmigung ist.

Ja, mein Bruder gehört zu den besten 15 Padel-Spielern in Österreich, trotzdem verstehe ich unter Spitzensportler was anderes. Selbst David Alten und Christoph Krenn selbst sind in meinen Augen keine Spitzensportler.
_lümmmel hat geschrieben: Mi 28. Apr 2021, 13:27
Ich muss ehrlich sagen, dass dieses System zutiefst unfair und gegen das Gleichbehandlungsgesetz verstößt: Wenn die Sorge der EntscheidungsträgerInnen um die Bevölkerung ob dem Virus ehrlich gemeint wäre, dann müsste rigoros geschlossen werden- und zwar ohne Ausnahmen. Es ist nicht einzusehen, warum ein Pseudoprofi, der vom Tischtennis nicht leben kann, trainieren und Meisterschaft spielen darf, während der Amateursportler all dies nicht darf.

Wir sind selten einer Meinung, aber in diesem Punkt muss ich dir recht geben.

Der Unterschied in unserer Betrachtungsweise ist, dass du wohl gern alles offen hättest (auch Amateursport), während ich der Meinung bin, dass alles geschlossen haben müsste.
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