Zweitmannschaften in der Wiener Liga ab 2009/10

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VarioSoft
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Zweitmannschaften in der Wiener Liga ab 2009/10

Beitrag von VarioSoft »

Mir ist bewusst, dass es schon einmal einen Thread gab, in dem die Zulassung von Zweitmannschaften in der Wiener Liga diskutiert wurde. Dass ich erneut einen solchen starte, hat seinen Grund: Der TTC Wiener Sportclub wird bei der nächsten Generalversammlung des WTTV einen entsprechenden Antrag stellen.

Da ich diesen Antrag ausarbeiten werde, möchte ich bereits vor seiner Formulierung und Einreichung öffentlich Für und Wider diskutieren – wohl wissend, dass es den einen oder anderen Vorbehalt gegen eine entsprechende Änderung des Regulativs gibt. Gleichzeitig meine ich jedoch, dass die meisten dieser Einwände auf Thesen beruhen, die der aktuellen und voraussichtlich auch zukünftigen Situation im Wiener Tischtennis keineswegs entsprechen.

Ich ersuche vorab alle Interessierten, bei dieser Diskussion ein Abgleiten zu diversen anderen Austragungsmodi (Vierermannschaften, PlayOff etc.) zu vermeiden. Das Thema hier soll ausschließlich „Zweite Mannschaft eines Vereins in der Liga“ lauten, denn genau darauf, und nur darauf, zielt unser Antrag ab.



11. Saison Wiener Liga (*gähn*). Bisherige Rankings: 13-6-1-5-1-6-3-4-4-2
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VarioSoft
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Beitrag von VarioSoft »

Warum werden wir diesen Antrag stellen?
Erfolgreich Nachwuchsarbeit betreibende Vereine (erfolgreich im Sinne des Leistungssports), haben zumeist auch in der Allgemeinen Klasse spielstarke Mitglieder und daher eine Mannschaft in der Wiener Liga. Hat so ein Verein zudem noch das Glück, eine Nachwuchsgeneration zu haben, die sich durchbeißt und Landesliga-Niveau erreicht, dann stellt die derzeit in Wien geltende Nicht-Aufstiegsberechtigung für eine zweite Mannschaft eine Beschränkung dar, die schlicht als unfair zu bezeichnen ist.

Der TTC Wiener Sportclub beispielsweise hat derzeit eine WL-Mannschaft, die in dieser Besetzung nicht nur jetzt, sondern wohl auch in den kommenden fünf Jahren zu den Wiener Spitzenmannschaften zählen dürfte. Gleichzeitig trainiert bei unserem Verein mit Andreas Blöschl, Taro Morikawa und Roland Wukovits eine Erfolg versprechende Nachwuchsgeneration, bei der sich in ein bis zwei Jahren Liganiveau abzeichnet. Zählen wir noch die Nummer eins der 1. Klasse A, Roland Sedlacek, sowie unseren Obmann Peter Raidl dazu, so drängen sich dann bei uns etwa 8 Spieler mit Liganiveau, die schon seit vielen Jahren Mitglieder unseres Vereins, zum Großteil sogar reine Eigenbauspieler sind.

Als Jugendtrainer (gemeinsam mit Kazem Rezwan) sehe ich nicht ein, warum ich diesen Spielern erklären sollte, dass sie im Falle eines Meistertitels in der 1. Klasse und damit ihrer erbrachten Qualifikation doch nicht aufstiegsberechtigt sind.

Denn die derzeit geltende Beschränkung widerspricht jedenfalls dem primären Grundsatz des (unseres) Wettkampfsports: Wer gewinnt, qualifiziert sich für die nächste Leistungsklasse!


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oliver463

Beitrag von oliver463 »

rein sportlich spricht mmn garnichts dagegen - ansonsten müssten eure spieler ja den verein wechseln, um irgendwo anders wiener liga spielen zu können

problematisch könnt es nur werden, wenn im falle des drohenden abstiegs der zweitmannschaft "geschenke" in form von überraschenden niederlagen gemacht etc. werden


Law 17: Do not be cocky. If you ever think you have done something great, remember that Haile Gebrselassie has run 26 4:43 miles in a row.
Law 19: If you pass a biker while running, your penis will grow 2 inches.
Law 21: Never ever concede that another sport is either harder or equally as hard as distance running. This is the great blasphemy and is unforgivable.
Noppenstecher
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Beitrag von Noppenstecher »

Jedes jahr das selbe Thema - is schon fad!

@Vario: Schau Dir mal an was sich im Burgenland abspielt, da haben in der 1.Frühjahrsrunde die starken 1.Mannschaften gegen Ihre abstiegsgefährdeten 2.mannschaften zufällig verloren - das reicht schon - von NÖ red ich gar nicht - same same! Wenn man klug bindet kann 1.Spieler 2 Mannschaften halten etc.



Optimismus ist nur eine Form von Informationsmangel !
Maxpin
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Beitrag von Maxpin »

Quote:
Denn die derzeit geltende Beschränkung widerspricht jedenfalls dem primären Grundsatz des (unseres) Wettkampfsports: Wer gewinnt, qualifiziert sich für die nächste Leistungsklasse!


Ich bin grundsätzlich ein Gegner von Bevormundung und Überreglementierung. Daher von meiner Seite in dieser Frage ein ganz klares JA zu diesem Vorstoß von VarioSoft.

Das von der Gegenseite so gern strapazierte Argument der "Bruderhilfe" (wahrscheinlich das einzige stichhaltige Argument gegen zwei Mannschaften desselben Vereins in der Liga) rechtfertigt es mE nicht, den von VarioSoft angeführten Leistungsgedanken zu verwerfen.




"Die Phönizier haben das Geld erfunden, aber warum so wenig?" (Johann Nestroy)
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VarioSoft
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Beitrag von VarioSoft »

Ich sehe im BTTV zwei Ergebnisse:
Neusiedl/2 verliert als fünftplatzierte gegen Neusiedl/3 (achtplatzierte) mit 2:8.
Die am zweiten Rang liegende Kirchschlag/1 demoliert die am Tabellenende liegende Kirchschlag/2 brüderlich(?) mit 10:0.

Es gab schon immer "überraschende" Ergebnisse, und es wird sie auch weiterhin immer geben. Natürlich ist es einfacher, innerhalb eines Vereins ein passendes Ergebnis zu produzieren, aber annähernd genauso einfach ist es zwischen einander gut gesinnten Vereinen - das weißt du, Curti, als langjähriger Vereinsobmann mit Sicherheit besser als ich.

Zur allgemeinen Information:
Oberösterreich hat als einziges Bundesland eine in allen Klassen durchgängige Regel, dass in einer Spielklasse nur eine Mannschaft eines Vereins zugelassen ist. Ok, das ist wenigstens strikt.

In allen anderen Spielklassen der Landesverbände (Stmk, Kärnten, Sbg, .. usw.) gibt es keine derartige Beschränkung. Wie ja auch in allen anderen - grob geschätzt 25? - Spielklassen Wiens.

Nur in der Wiener Liga gibt es diese Beschränkung auf Landesverbandsebene! Ist daraus nun abzuleiten, dass die Wiener Liga als das österreichische Zentrum des manipulationswilligen Gesindels einzustufen ist? Dagegen verwehre ich mich absolut!!!





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stealth
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Beitrag von stealth »

grundsätzlich gibt es eigeninteressen (und ich kann das wsc-problem durchaus verstehen) und übergeordente interessen, die zuweilen schwer vereinbar sind. manchmal muss eine regel schlimmeres verhindern (sozusagen das kleinere übel). eine stallorder (und ob das nun strapaziert ist oder nicht ändert nichts an der stichhaltigkeit; wiederkehrendes thema->wiederkehrendes argument) kann den angestrebten wettwerb unterlaufen. es geht dann eben nicht mehr darum, dass die beste mannschaft gewinnt, sondern wer die besseren verbündeten hat. es gibt mmn nur eine möglichkeit diese vereinsintere stallorder zu unterbinden: eine mannschaft pro verein.

im konkreten fall muss man auch die verbreitung des problems (zu viele wl-spieler in einem verein) betrachten. also konkret wieviele vereine sind davon betroffen? soll man zb wegen 1-2 vereinen die regel ändern?

außerdem muss man als verband nicht die vielfalt fördern? so wie bei olympia eben nicht nur die besten antreten, sondern es auch einen art minderheitenschutz gibt, weil es neben dem reinen wettbewerb und leistungsgedanken noch einen weiteren allgemeineren aber deshalb nicht minderen gedanken gibt, und in seiner fundamentalen bedeutung einzigartig: der verbindung und zusammengehörigkeit?
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VarioSoft
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Beitrag von VarioSoft »

Eine EM, WM oder auch Olympische Spiele sind punktuelle Veranstaltungen für die Dauer von 1-2 Wochen. Dass es dafür Startbeschränkungen geben muss liegt auf der Hand.

Dass dabei - unfairerweise - bessere Sportler auf der Strecke bleiben, wissen wir. Genauso wissen wir aber auch, dass nicht der brüderliche Gedanke dahinter steckt, sondern die Kohle. Viele unterschiedliche Länder bedeuten mehr unterschiedliche Sponsoren, Werbung suchende Firmen, TV-Stationen denen man die Übertragungsrechte verkaufen kann etc. Es geht schlichweg ums Geld.

Hält man sich das vor Augen, frage ich mich wirklich, inwiefern da Parallelen zwischen Olympischen Spielen und einer TT-Landesliga zu ziehen sind.




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oliver463

Beitrag von oliver463 »

Quote:
außerdem muss man als verband nicht die vielfalt fördern? so wie bei olympia eben nicht nur die besten antreten, sondern es auch einen art minderheitenschutz gibt, weil es neben dem reinen wettbewerb und leistungsgedanken noch einen weiteren allgemeineren aber deshalb nicht minderen gedanken gibt, und in seiner fundamentalen bedeutung einzigartig: der verbindung und zusammengehörigkeit?


kann man einem aufstrebenden nachwuchsspieler so wirklich erklären,warum es für ihn kein platz in der wr.liga gibt?


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Holzhand
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Beitrag von Holzhand »

Man kann den Wettbewerb auch verzerren, wenn nicht 2 Mannschaften von einem Verein in einer Liga spielen. Von daher find ich das Argument nicht wirklich gut. Vielfalt fördern auf Ebene eines Landesverbands muss auch nicht sein - die besten sollten oben spielen. Wer nicht stark genug ist, hat es sich nicht verdient. Das ein Spieler durch die Bindung in 2 Mannschaften in einer Liga spielen kann sollte man dann einfach strikt verbieten.



stealth
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Beitrag von stealth »

@holzhand
richtig, schon jetzt wird genügend verzerrt, insofern halte ich das leistungsargument, das dabei unterlaufen wird, ohnehin nur für bedingt gültig. wenn man dann noch berücksichtigt, dass sämtliche wienerligaspieler hobbyspieler sind, und deshalb aus privaten oder beruflichen gründen zb nicht im training sind oder verschoben werden muss, dann klingt für mich das leistungsargument noch unglaubwürdiger. dann kommen nämlich viel mehr soziale komponenten zum tragen.

@oliver
der verein entscheidet, wem er den platz gibt (es wird immer eine beschränkung geben).

@vario
spaß am spiel
freude an der bewegung
soziale begegnung
persönliche herausforderung
...
gerade auf der leistungsebene wienerliga
mein vergleich mit wm oder olympia (beschränkung der teilnehmerzahl pro verband) sollte zeigen, dass selbst auf höchster leistungsebene noch andere werte eine rolle spielen außer gewinnen. auch wenn du nur den schnöden mamon siehst, der natürlich auch nichts mit dem sportlichen gewinnen zu tun hat. manche sportarten sind eben erfolgreich und werden auch dementsprechend vermarktet, weil man gewisse mechanismen verstanden hat (was nicht heißt, dass in wien tt gut vermarktet wird ).
insofern glaube ich nicht dass diese regel große auswirkungen hat, weil das niveau ohnehin schon so tief ist. was soll man noch ruinieren? aber da sonst niemand partei ergreift, nehme ich mal die eine seite ein.



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Han Solo
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Beitrag von Han Solo »

Wurde das Problem früher nicht schon einmal durch die Gründung von "Zweigvereinen" umgangen?

Wenn es ein Verein darauf anlegt, dann wäre das wohl kein Problem den WSC auf zu splitten in WSC-Meidling und z. B. WSC-Donaustadt.

In 4 Jahren kann man sich locker rauf spielen in die Landesliga und hätte dann eben zwei Vereine.

Die Jungen werden wohl abwandern (siehe Dellmour, siehe Holzhand, usw.).

Bei den Zweitmannschaften sehe ich auch die Probleme. Da soll man sich keine Illusionen machen. Jeder Verein der jetzt schon mit Mühe und Not EINE Landesliga-Mannschaft zusammen bringt wird da laut NEIN schreien.

Ich persönlich würde z. B. die Einser von NFS (vormals OMV) gerne in der Liga sehen. 3 junge Eigenbau-Spieler die den Sport leben und z. B. alle drei unter den Top 10 in der 1. Klasse sind.

Hat zwar vordergründig nix mit dem Argument der 2er-Mannschaften zu tun, aber mit der Jugendförderung. Die Jungen sollen in der stärksten - für sie möglichen/finanzierbaren Liga spielen.

Vielleicht könnte man 1-2 "Jugend-Teams" andenken in der Liga? Zur "Züchtung" von gutem Nachwuchs? Und dort nach den Ergebnissen bei einem bundeslandweiten Sichtungsturnier einsetzen? Nominierung nach Leistung und nicht nach Verbands- oder Vereinswunsch?

Zum Beispiel 1 Spieler von NFS, 1 von WSC und 1 von EDE oder 1 von KOR? Im zweiten Team 1 von SMS, 1 von KON, 1 von LSV, usw.

Ein Jugend-Team hätte nichts von geschenkten Resultaten.

Man bildet einfach einen WTTV-Pool. Wenn der Jugendliche 2. BuLi- oder gar 1. BuLi-Stärke erlangen sollte dann soll er einfach bei seinem Stammverein dort spielen dürfen.


Leia: "Da lass ich mich lieber von einem Wookie küssen!" - Han: "Das kann ich arrangieren. Ein ordentlicher Kuss würde ihnen gut tun."
Holzhand
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Beitrag von Holzhand »

Quote:
@holzhand
richtig, schon jetzt wird genügend verzerrt, insofern halte ich das leistungsargument, das dabei unterlaufen wird, ohnehin nur für bedingt gültig. wenn man dann noch berücksichtigt, dass sämtliche wienerligaspieler hobbyspieler sind, und deshalb aus privaten oder beruflichen gründen zb nicht im training sind oder verschoben werden muss, dann klingt für mich das leistungsargument noch unglaubwürdiger. dann kommen nämlich viel mehr soziale komponenten zum tragen.


und daher wirds auch nicht schlimmer durch 2 Mannschaften von 1 Verein. Die Wiener Liga wird von Jahr zu Jahr schwächer - auch durch sowas. Es können nicht die Besten spielen und jeder von uns will eine starke Wiener Lifa mit den stärkstmöglichen Spielern, denn das macht auch den größten Spass. Daher ist für mich die Wiener Liga von Jahr zu Jahr uninteressanter und ich denke, dass das nicht nur mir so geht.





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VarioSoft
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Beitrag von VarioSoft »

weil das niveau ohnehin schon so tief ist
Das Niveau steigerst du nur dadurch, indem du junge Spieler motivierst, einen Sport zum Leistungssport zu machen. Und dass sie bei ihrem Verein entsprechend unterstützt werden, ihr Niveau steigern zu können (=geregeltes Training)

Von den etwa 47 Vereinen in Wien tun das wenige, viel zu wenige. Daher ist auch logisch, dass nur ganz wenige Vereine ein entsprechendes Überangebot an Spielern für bestimmte Klassen haben. Je höher die Klasse, desto geringer das Überangebot.

Niemand möchte bevorzugt werden, wir wollen lediglich Gleichberechtigung: wer erfolgreich eine Meisterschaft gewinnt, soll in die nächsthöhere Spielklasse aufsteigen dürfen. Punkt!

Quote:spaß am spiel, freude an der bewegung, soziale begegnung
persönliche herausforderung
Allesamt Werte, die man in jener Spielklasse wohl am besten ausleben kann, die der eigenen Spielstärke am nächsten kommt.



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stealth
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Beitrag von stealth »

wenn zweitmannschaften kommen, spielen einige aber auch gegen vereinskollegen, was für die meisten auch uninteressant ist. aber ich gebe dir recht, viel schlimmer wird es nicht, aber eine verschlechterung schon. statt an zweitmannschaften zu denken, was aus einem konkreten fall eines großvereins entstanden ist und immer ein anlassfall bleiben wird, mal ist es flötzersteig, mal korneuburg, sollte man sich fragen, warum immer weniger vereine eine komplette wienerliga zusammenbringen. oly und sms scheitern ja eigentlich an personalmangel. kontakt ist nicht stärker, nur eben immer komplett und flötzersteig ohne jovanovic-schützenhilfe ebenfalls. wo sind denn die wr-liga-sieler, die derzeit nicht zum einsatz kommen, weil der verein keine zweitmannschaft stellen kann? vario spricht ja von der ungewissen zukunft, der antrag muss nur jetzt schon eingebracht werden, weil er erst ab übernächster saison gelten wird/würde. vielmehr erscheint es mir so dass es mehr vereine gibt, die nur 1-2 wr-liga spieler stellen können und da besteht schon die gefahr, dass die dann von großvereinen geschluckt werden, denn auch ein großverein kann kaum 6 wr-liga-spieler aufbieten.
stealth
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Beitrag von stealth »

Quote:
Von den etwa 47 Vereinen in Wien tun das wenige, viel zu wenige. Daher ist auch logisch, dass nur ganz wenige Vereine ein entsprechendes Überangebot an Spielern für bestimmte Klassen haben. Je höher die Klasse, desto geringer das Überangebot.

wenn du das nachwuchsargument bringst, dann bitte auch eine regel, die auf den nachwuchs zugeschnitten ist und nicht eine regel der allgemeinen klasse ändern, die dann auch ältere betrifft. also warum keine regel mit nachwuchsausnahme? der könnte nämlich die mehrheit sofort zustimmen.


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VarioSoft
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Beitrag von VarioSoft »

Quote:warum immer weniger vereine eine komplette wienerliga zusammenbringen.
Weil die guten Spieler in NÖ oder in Bundesligavereinen in den Bundesländern spielen, ganz einfach. Und das tun sie aus zwei simplen Gründen: 1. Geld; 2. sportlich höhere Herausforderung (zumeist wohl eine Kombination aus beiden Gründen) - ganz einfach

Das Argument Großvereine schlucken die kleinen ist mir bekannt, zumal es ja auch Curtis Lieblingsargument ist. Verabschiedet euch doch von dem Gedanken, dass Großvereine (wie auch immer die definiert sein mögen), per Spaß Spieler zusammen raffen, damit sie in irgendeiner Spielklasse mit vier Mannschaften antreten können - dieser Gedanke ist schlichtweg absurd und weltfremd.

Quote:wenn zweitmannschaften kommen, spielen einige aber auch gegen vereinskollegen, was für die meisten auch uniteressant ist.
Soweit ich unsere Vereinsstruktur richtig abschätze, wäre das für uns ein Schlagerspiel - und das meine ich ernst

Quote:also warum keine regel mit nachwuchsausnahme?
Ich habe mir schon eine ganze Reihe von Gedanken zum Thema Zweitmannschaften gemacht - der von dir angeführte gehört dazu



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Ballonverteidiger
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Beitrag von Ballonverteidiger »

Es gibt mit Sicherheit sowohl Pro- als auch Contra Argumente die für eine "Zweitmannschafts-Regelung" in der Wr. Liga sprechen. Aus meiner Sicht überwiegen aber eindeutig die Pro-Argumente:

Das wichtigste Argument ist, dass eine "Zweitmannschaftsregelung" eine garantierte Anhebung des Niveaus in der Landesliga bewirken würde. Kleinvereine, die es nicht einmal schaffen 1 komplette Landesligamannschaft zu stellen, die haben für mich nichts in der Landesliga verloren. Genau so wenig wie Mannschaften, die schlichtwegs nicht das Niveau haben um in der Wiener Liga konkurrenzfähig zu sein (so wie es in den Saisonen 2005/06 mit LSV und 2006/07 mit Wiener Linien war). Wie kommen diese Vereine dazu sich für die nächsthöhere Liga zu qualifizieren, wenn sie die 1. Klasse im Mittelfeld oder gar auf einem Abstiegsplatz der Tabelle beendet haben. Die verstellen denjenigen Spielern den Platz, die Landesliganiveau haben, aber aufgrund der bestehenden Regelung nicht zum Einsatz kommen können, weil im Verein schon ausreichend Landesliga Spieler vorhanden sind.
Ich denke man muss sich hier bewusst sein, dass ein klarer Fehler im System vorliegt: In einer höchsten Spielklasse eines Bundeslandes sollten die besten Spieler aktiv sein, da dies längerfristig eine höheres Niveau und vor allem für Nachwuchsspieler einen guten Boden bietet, um sich auf Bundesliga-Niveau hinaufzuarbeiten.
Es soll die Mannschaft aufstiegsberechtigt sein, die es sich sportlich verdient hat, und keine, die es aufgrund eines bestehenden Reglements schafft, welches anderen die Möglichkeit genommen hat.



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Beitrag von stealth »

@balloni
ganz konkret: welche spieler meinst du die in dieser saison nicht zum zug kommen?
@vario
es handelt sich doch offensichtlich um ein problem von ein paar großvereinen. in frage kommen allenfalls wsc, ede (derzeit nicht), kor (derzeit?), flö (derzeit nicht), len (derzeit?). warum sollen jetzt alle anderen vereine zustimmen? man muss schon etwas anbieten. also zb nachwuchsklausel, mindestmitgliedszeit der spieler...


Ballonverteidiger
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Beitrag von Ballonverteidiger »

Quote:
@balloni
ganz konkret: welche spieler meinst du die in dieser saison nicht zum zug kommen?


Es hat nichts mit meinem Verein zu tun, das oben geschriebene entspricht lediglich meiner persönlichen Meinung. Aber ich gebe dir recht, in dem Fall könnten wir als SKG sicherlich keine konkurrenzfähige zweite Landesliga-Mannschaft stellen. Aber darum geht es hier nicht.

Ich finde es wird zu viel verallgemeinert und ein falsches Szenario von vielen vorhergesehen: Es ist doch nicht so, dass bei einer "Zweitmannschafts-Regelung" plötzlich nur mehr 6 Vereine mit je 2 Mannschaften spielen. Auch die Großvereine müssen sich erst den Aufstieg aus der 1. Klasse erspielen, aber sollten dann auch ihr Recht wahrnehmen dürfen, in der darauffolgenden Saison in der Landesliga an den Start zu gehen. Das sportliche Niveau soll in der höchsten Liga auch tatsächlich das Bestmögliche sein und keines, dass durch ein Reglement abgeschwächt wird.



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Beitrag von VarioSoft »

Ich weiß nicht wie du/ihr den Begriff Großverein definiert: BL-Zugehörigkeit? Anzahl der Mannschaften?

Es handelt sich um ein "Problem", das jeden engagierten Verein treffen kann, der gute Arbeit leistet und zudem auch noch Glück hat - denn gute Nachwuchsarbeit zu machen bedeutet noch lange nicht, auch tatsächlich Spieler zu haben, die auf ein WL-Niveau oder gar höher kommen.

Quote:warum sollen jetzt alle anderen vereine zustimmen?
Weil genau diese engagierten Vereine dafür sorgen, dass der Tischtennissport in Wien weiterhin am Leben bleibt. Weil du ohne diese Vereine nach Neudorf oder Gumpoldskirchen fahren dürftest, um eine Bundesligapartie sehen oder schiedsrichtern zu können. Weil die Großvereine die kleinen am Leben erhalten, indem sie sie über kurz oder lang mit Spielern versorgen, und daher z.B. Klubs wie SPI ohne Großvereine über kurz oder lang zusperren könnte (was schade wäre!).

ad Nachwuchsregelung:
Ich würde die Regelung der 2. BL übernehmen, da im Nachwuchsbereich arbeitende Vereine zu schützen sind. Weiters würde ich festhalten, dass ohne Nachwuchsspieler maximal 3x pro Spielsaison angetreten werden darf, andernfalls die Partie strafverifiziert wird. Und zu guter Letzt überlege ich auch, wie sinnvoll eine "Leistungsklausel" für den Nachwuchsspieler ist (z.B. definiert durch eine untere Grenze an CRS-Punkten)




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Atlantis
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Beitrag von Atlantis »

Wie sieht es dann mit den Legionären aus?
Es wäre doch sonderbar, wenn ein Verein zwar zwei Mannschaften in derselben Liga hat, aber in diesen beiden Mannschaften je einen Legionär spielen lässt, weil sie ohne die beiden Legionäre keine zwei Mannschaften stellen könnten. Wie sinnvoll wäre das

Mir ist schon klar, dass das regelkonform ist, aber ist es auch wünschenswert?


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Beitrag von VarioSoft »

Mir persönlich wäre so eine Konstellation egal, nur erscheint sie mir gegenwärtig und auch in nächster Zukunft für vollkommen unrealistisch: Es gibt in Wien mit Ausnahme von SPI (und mit Abstrichen SMS) keinen Verein, der einen Legionär finanziert. Daher halte ich es für absolut unrealistisch, dass ein Klub zwei Legionäre finanzieren könnte, geschweige denn überhaupt möchte.

Legionäre sind im Wiener Tischtennis seit Jahren so gut wie kein Thema.


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igelfisch
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Beitrag von igelfisch »

Quote:
so wie es in den Saisonen 2005/06 mit LSV und 2006/07 mit Wiener Linien war


Wiener Lineien war wohl ein einzigartiges Novum und waren auf Grund dessen,was sie daraus gemacht haben auch eine Bereicherung! LSV war in der Saison 2004/05 NICHT im Mittelfeld sondern waren damals knapper 2ter!!!

1 UKJ TYROLIA/1 22 18 2 2 128 51 38
2 LEHRERSPORTVEREIN/1 22 17 3 2 128 60 37

Das "die Helden" in der 1.Klasse in der Wiener Liga nicht konkurrenzfähig sind steht auf einem anderen Blatt!!


40....na und?

eden4ever
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Enrice
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Beitrag von Enrice »

Für mich stellt sich die Frage, aus welchem Neidgedanken oder Minderwertigkeitsgefühl heraus tatsächlich alle Vereine in dieser Sache gegen ein paar "Großvereine", die es gerade träfe, stimmen würden. Daran glaube ich einfach nicht.

Wenn es um den Sport geht (und davon ist auszugehen, Vereinseitelkeiten müssen hintangestellt werden), kann man nur dafür sein.

Was Abgänge/Zugänge betrifft:
Daß Spielstärke weitere Spielstärke anzieht, ist logisch und erwünscht. Da hilft kein Wehgeschrei, alles andere ist verwerflich und menschenverachtend. Merke: Reisende soll man nicht aufhalten! Andererseits sollten bei funktionierender Vereinsinfrastruktur Spieler aber auch nicht durch ein überkommenes Reglement zum Wechseln gezwungen werden!


Dr.exnoppe,
Papa von Jonas, *2.8.2008
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