Markus G. hat geschrieben:Das verstehe ich wiederum jetzt gar nicht. Warum werden Spieler des österreichischen Tischtennisverbandes ausgeschlossen, Spieler anderer Verbände aber nicht? Warum werden GERADE Spieler des ÖTTV ausgeschlossen???? Wenn man alle Verbände ausschließt so, macht dies Sinn, wenn man keinen Verband ausschließt, so macht dies auch Sinn, wenn man jedoch nur Spieler aus bestimmten Verbänden ausschließt, dann sieht dies auf den ersten Blick sehr nach Willkür aus.
Was mich wirklich wundert ist, dass sich diese Tatsache noch immer nicht herumgesprochen hat. Dabei ist doch GENAU DAS der GRUND, weshalb wir uns damals von der DSG abgespalten haben.
Kurz nochmal für alle ein kleiner historischer Rückblick:
Ursprünglich waren in der DSG alle Spieler von außerhalb (ÖTTV, VÖB, SGAW und Co.) ausgeschlossen. Robert Hanak hat gewissen Spielern auf persönliche Anfrage jedoch nach und nach eine Ausnahmegenehmigung erteilt, die diesen Spielern erlaubte, parallel auch in SGAW/VÖB/ect (= Hobbyverbänden; alles außer ÖTTV) zu spielen. Nach Robert Hanaks doch sehr überraschendem Ableben, wollte der damalige=heutige DSG-Obmann Manfred Steiner diese bestehenden Regeln wieder schärfer exekutieren und auch etwaige Ausnahmegenehmigungen streichen. Das hatte zum damaligen Zeitpunkt zur Folge, dass von rund 30 Mannschaften nur 6-7 Mannschaften übrig geblieben wären, da sich zum damaligen Zeitpunkt in den meisten Mannschaften bereits 1-2 Spieler befanden, die parallel eben auch in diesen "Hobbyverbänden" spielten.
Die DSG-Mannschaften versuchten auf diese rigorose und doch sehr plötzliche Regelverschärfung mit dem DSG-Vorstand einen Kompromiss zu finden. Doch dieser Kompromiss ließ sich trotz diverser Angebote von Seiten der DSG (z.B.: ein "Legionär" pro Mannschaft erlaubt, parallel laufende zusätzliche DSG-Gästeliga rein für "Gastspieler", ect) einfach nicht finden. Daraufhin haben geschätzte 90% der damaligen DSG-Mannschaften die Robert Hanak TT-Meisterschaft (RHTT) gegründet und blitzartig auf die Beine gestellt. Grob gesagt: Mit jenen Regeln, die zu Robert Hanaks Lebzeiten auch in der DSG gang und gäbe waren. Sprich: ÖTTV - VERBOTEN! RHTT-ähnliche Hobbyverbände - ERLAUBT!
Im RHTT-Regulativ Punkt
III. Spielberechtigungen heißt es daher schlicht und ergreifend seit 2011:
a) Pfarrmannschaften der Erzdiözese Wien und alle Sympathisanten
b) Spieler und Spielerinnen, die zum Zeitpunkt des Nennschlusses oder später im ÖTTV oder einem seiner Landesverbände gemeldet sind, sind nicht spielberechtigt.
Ja, demnach dürfte Timo Boll Spielen. Auch Werner Schlager (ist der noch wo gemeldet?) dürfte bei einem Ende seiner Profi-Karriere bei uns spielen. Das sind halt Ausnahmefälle, die momentan (noch) nicht ins Gewicht fallen, da es diese Fälle bisher noch nicht gab.
Von diesen Punktegrenzen halte ich recht wenig. Erstens sind diese Punkte oft auch nicht sehr aussagekräftig (ein Prätorius oder ein Hach haben aus dem Verband keine Punkte mehr), zweitens sperrt man vielen Mannschaften erst recht die Möglichkeit neu einzusteigen.
Beispiel Penzing: Herbert Eichhorn ist in der 1. Klasse die Nummer 8 der Rangliste. Spielt auch im VÖB und würde eventuell dann auch im Verband spielen. Jetzt hat Penzing genau 3 Spieler und sie sind abstiegsgefährdet (Relegation entscheidet). Dürfte Herbert im Falle des Abstiegs dann in der 2. Klasse spielen? Oder müsste sich Penzing einen "schwachen" Spieler suchen um weiterspielen zu dürfen? Oder gibt es wieder eine Ausnahmeregelung? Wer kontrolliert all diese Punkte? Ich hab heuer "nur" kontrolliert ob alle neu angemeldeten Spieler im Verband spielen. Alleine das ist schon recht viel arbeit. Wer übernimmt diese Aufgabe bei einer Punktegrenze?
Ein solcher Vorschlag wurde von Richard (meines Erachtens etwas halbherzig) damals ja bereits eingebracht. Die Grundidee ist nicht so schlecht (!), aber das müsste wirklich gut durchdacht, durchsichtig, verständlich sowie unkompliziert sein. Und es bräuchte vor allem jemanden, der das auch überprüft/überwacht. In diesem Sinne möchte ich Ex-Spieler Philipp alias xLeitix gerne zitieren, der das damals gut zusammengefasst hat:
xLeitix hat geschrieben:Hi Richard,
Ich muss mich Dominik anschliessen und mal ein Häufchen nachlegen. Ich mag die vorgeschlagene Regelung gar nicht. Mir kommt das alles zu sehr 'engineered' vor - komplex, undurchsichtig und wie ich glaube mit grossen Nebenwirkungen. Grundlegend ist es natürlich naheliegend, Punktegrenzen für die einzelnen Klassen einzuführen (haben wir intern auch diskutiert). Das Problem dabei ist aber erstens, dass man Punktegrenzen für alle AUT Verbände bräuchte (WTTV Leute dürfen spielen, aber NOETTV nicht?). Zweitens sind die Punkte, wie wir alle wissen, bei vielen Leuten nicht wahnsinnig repräsentativ (gerade in den niedrigeren Punkterängen, von denen wir hier sprechen). Das wisst ihr auch, und schlagt vor, den Vorstand als Kontrollmedium einzubinden. Meiner Meinung nach kann das nur auf zwei Arten ausgehen: Variante 1 - der Vorstand segnet immer alles ab. Dann hätten wir uns den ganzen komplizierten Prozess schenken können und WTTV bis X Punkte erlauben können, mit dem Nachteil dass wir dann eventuell ein gewisses Einsickern der scheinbar nicht wahnsinnig erwünschten starken WTTV Spielern haben. Variante 2 - der Vorstand erledigt diese Aufgabe mehr oder weniger gewissenhaft und lehnt tw. Leute ab. Dann wird sich bei jeder solchen Entscheidung irgendein Verein benachteiligt fühlen, dem Vorstand Eigeninteressen, Packelei oder sonstwas vorwerfen, und jede Entscheidung wird in einer enormen Diskussion enden. Ehrlichgesagt würde ich da Variante 1 noch bevorzugen.
Was ich aber noch mehr bevorzugen würde ist die Beibehaltung der bisherigen Regelung - Hobbyliga, keine Verbandsspieler, aus. Das ist einfach, klar, indiskutabel, und (sorry) meiner Meinung nach halten sich die echten Härtefälle auch in Grenzen. my 0.2 cents ...
Nachtrag: was mir bei der 'Kontrolle durch den Vorstand' Sache besonders sauer aufstosst ist die Implikation für den jeweiligen Spieler. De facto heisst das, dass er während er 'unter Kontrolle' steht nicht ZU erfolgreich sein darf, gerade wenn er gegen Mitglieder des Vorstands spielt. Er darf (!) also keine starke Saison spielen, wenn er gerne weitermachen würde. Kann's ja auch nicht sein, oder?
/philipp
Fakt ist: Die RHTT hatte in ihrer ersten Saison 29 Teams. Seither sind mit Donaufeld, St. Johann Härm, Purkersdorf, PSV Grom/3, Squadra, Apostelpfarre und Sajoma/4 insgesamt 7 Teams ausgestiegen. Mit Neuerlaa, Liesinger TT-Virtuosen, MUGO, Team mokant.at, Lazaristen/2 und Racketpoint Vienna sind aber auch wieder 6 Teams hinzugekommen. Also wir haben aktuell ein Minus von einem Team im Vergleich zum Gründungsjahr.
Warum spielt ein Racketlonverein mir recht ordentlichem Niveau bei uns in der RHTT mit und nicht in einem der anderen Verbände? Das würde mir persönlich mal zu denken geben.
Nächstes Jahr soll es laut meinen Informationen St. Anton/4, KSV Berufsschulen/2, Liesing/2 geben. Also wir haben nach wie vor Zuwachs.
Das spricht dafür, dass wir eine Nische treffen, die andere Verbände mit ihren Punktegrenzen offenbar nicht zu bieten haben. Das ist meine Interpretation, darüber wird bei der GV bestimmt diskutiert werden.