Kuwait: Xu Xin gewinnt erstmals Pro Tour Titel

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Kuwait: Xu Xin gewinnt erstmals Pro Tour Titel

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Kuwait: Xu Xin gewinnt erstmals Pro Tour Titel

Die Titelträger der Kuwait Open 2010 heißen Xu Xin und Liu Shiwen. Am späten Sonntagnachmittag sicherten sie sich in den Einzel-Konkurrenzen beim mit $ 300,000 höchst dotierten Turnier der Pro Tour jeweils den Titel. Für den 20-jährigen Xu Xin war es in seiner noch jungen Karriere sein erster Einzeltitel auf der ITTF Pro Tour.

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Xu Xin profitierte nach der Niederlage
im Viertelfinale gegen Wang Liqin von
dessen Disqualifikation und gewann
in Kuwait seinen ersten Pro Tour Titel.


Der mittlerweile an Position 15 der Weltrangliste geführte chinesische Senkrechtstarter, der vor genau einem Jahr noch auf Rang 71 stand, hatte auch schon davor bereits einige große Erfolge, unter anderem bei den Weltmeisterschaften in Yokohama, als er an der Seite von Ma Long die Silbermedaille im Doppel gewann. Beim Pro Tour Finale 2009, das Anfang Jänner 2010 in Macau ausgetragen wurde, war er unter anderem gegen den Weltranglistenvierten Timo Boll und den Weltranglistenfünften Wang Liqin erfolgreich gewesen und scheiterte erst im Finale an Ma Long. Die vor Katar und Kuwait stattfindende interne chinesische Qualifikation, bei der die besten acht Spieler Chinas am Start waren, für die Mannschaftsweltmeisterschaften (Ende Mai, Moskau) konnte Xu Xin sogar für sich entscheiden. Doch sein Triumph in Kuwait war etwas spezielles unter ganz besonderen Umständen. Denn eigentlich war Xu Xin bereits aus dem Bewerb ausgeschieden: Im Viertelfinalduell mit Wang Liqin, dem Gewinner der Katar Open vergangene Woche, war er mit 0-3 absolut chancenlos. Bei der Materialkontrolle, die nach dem Spiel durchgeführt wurde, nachdem Wang Liqin's erster Schläger bei der Kontrolle davor schon für nicht korrekt befunden wurde, fiel auch sein zweiter Schläger durch. Ob Wang Liqin versuchte mit unfairen Mitteln zu kämpfen ist nicht definitiv festzulegen, da bei den aktuell angewandten Kontrollvorgängen der ITTF in der Vergangenheit auch schon Schläger, die in keinster Weise manipuliert wurden, für nicht korrekt befunden wurden. Jedenfalls wurde das Spiel w.o. zu Gunsten von Xu gewertet, wodurch dieser im Halbfinale stand. Dass er ein würdiger Titelträger - auch trotz der eigentlichen Niederlage - ist, bestätigte er mit seinen Siebensatzsiegen gegen den Weltranglistenersten Ma Long im Halbfinale und den Weltranglistendritten Ma Lin im Finale. Beide Spiele verliefen erwartungsgemäß auf sehr hohem Niveau mit einigen sensationellen Topspin-Rallies, bei denen die Chinesen ihre ganze Athletik und Schnelligkeit einsetzen konnten. Xu Xin, ein Linkshänder mit Penholder-Schlägerhaltung, schaffte es oft seinen "Vorhandschwinger" erfolgreich einzusetzen. Er behielt nach Abwehr zweier Matchbälle im sechsten und einem im siebten Satz gegen Ma Lin die Nerven und setzte sich in der Folge mit 12-10 im Entscheidungssatz durch. Sein Gegenüber, Ma Lin, hielt vor dem Spiel bei 19 Pro Tour-Einzeltiteln, für Xu Xin war es sein erster, und ein historischer.

Im Damen-Einzel sicherte sich Liu Shiwen, Weltranglistenerste und erfolgreichste Spielerin auf der Pro Tour 2009, gegen die Überraschungsfinalistin aus Japan, Ai Fukuhara, die Goldmedaille. Fukuhara, die sich in der Auftaktrunde gegen die Austro-Chinesin Li Qiangbing durchsetzte war im Anschluss mit der Weltranglistendritten Guo Yue, der Weltranglistendreizehnten Singapur-Chinesin Wang Yue Gue (in der Champions League für Linz AG Forschberg im Einsatz) und der Weltranglistenvierten Guo Yan gegen drei in der Weltrangliste höher eingestufte Spielerinnen erfolgreich. Im Finale endete allerdings der Erfolgslauf der jungen Japanerin. In einem umkämpften, spannenden Endspiel wurde Liu Shiwen ihrer Favoritenrolle gerecht und setzte sich mit 4-3 durch.

Aufgrund der unangefochteten Vormachtstellung Chinas im Welttischtennis gehen die Ergebnisse der anderen Nationen oft unter. Doch auch neun Österreicher (7 Herren, 2 Damen) gingen in Kuwait an den Start. Im Vergleich zu den Katar Open waren die Ergebnisse in Kuwait-City besser. Relativiert gesehen war das Teilnehmerfeld aber abgesehen von China, Korea und Japan aus europäischer Sicht auch nicht so stark wie noch in Doha in der Woche zuvor. Chen Weixing, Robert Gardos erreichten als gesetzte Spieler erwartungsgemäß die zweite Runde. Chen unterlag Yoon Jae Young (KOR) 1-4, Gardos gegen Ma Lin 2-4. Daniel Habesohn und Christoph Simoner schafften durch den Gruppensieg den Aufstieg ins Hauptfeld, verloren dort in der Auftaktrunde mit 1-4 gegen Igor Rubtsov (RUS) bzw. Petr Korbel (CZE). Stefan Fegerl, Feng Xiaoquan und Mathias Habesohn scheiterten in der Vorrunde. Neben Li Qianbing verlor auch Liu Jia ihr Auftakteinzel gegen ihre "Angstgegnerin" Li Jie (NED) mit 1-4.

Im Doppelbewerb schafften Robert Gardos/Daniel Habesohn wie bereits in Doha erneut den Sprung über die Qualifikation in den Hauptbewerb. Dort unterlag die österreichische Paarung dem routinierten Singapur-Doppel Gao Ning/Yang Zi trotz 3-1 Satzführung. Die Doppeltitel gingen ebenfalls an das Reich der Mitte. Ma Long/Zhang Jike und Guo Yue/Guo Yan sind die neuen Titelträger. Während die Chinesen auf dem Weg sind ihre Dominanz gegenüber den anderen Nationen weiter auszubauen, so ist zumindest die Ausgeglichenheit innerhalb des chinesischen Teams zum aktuellen Zeitpunkt sehr groß. In Katar vor einer Woche stellte China das gleiche Teilnehmerfeld, doch dort gingen alle Titel an andere Spieler als in Kuwait.

Die nächste Station der Pro Tour sind die German Open von 18. - 21. März in Berlin, für die ein ähnlich starkes Teilnehmerfeld wie in Doha angekündigt ist. Neben Chinas Stars werden in Deutschland auch wieder die europäischen Topstars rund um Timo Boll aufschlagen.

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